![]() |
Tabellen und Stücklisten (Tutorial) |
www.CAD6.de |
Dieses Kapitel nutzt einige Funktionen, die nur in CAD6studio und/oder CAD6industrie verfügbar sind!
InhaltDieses Beispiel soll Ihnen das Erstellen von Stücklisten und Tabellen erläutern. Sie lernen unterschiedliche Möglichkeiten der Mehrfachkopie kennen und erfahren, wie Texte in vorgegebenen Bereichen ausgerichtet werden. Außerdem wird kurz auf den Export von Grafiken für andere Applikationen wie zum Beispiel Textverarbeitungsprogramme eingegangen. Das vorliegende Beispiel ist eine Tabelle, wie sie in erweiterter Form bereits in der Einführung zum Kapitel "Stift- und Ebenenkonzept" vorkommt. Das Erstellen von Stücklisten und Schriftfeldern für technische Zeichnungen verläuft vergleichbar.
EinstellungenTutorial.mkd
GrundlagenDer Arbeitsgang bei der Erstellung einer Tabelle wird durch die Vorgaben, die den verschiedenen Arten von Tabellen zugrunde liegen, bestimmt. Stücklisten für technische Zeichnungen beruhen auf einem vorgegebenen Raster, Tabellen in technischen Dokumentationen haben häufig einen vorgegebenen Raum zur Verfügung, der nicht überschritten werden darf. Das hier vorliegende Beispiel besitzt einen inneren Rahmen von 140 mm mal 70 mm. Dies ist die Ausgangsvoraussetzung.
Beginnen Sie mit dem Stift "0,25 mm\Volllinie schmal" und zeichnen Sie mit dem Befehl Zeichnen > Polygon > Rechteck ein Rechteck mit den Abmessungen 140 mm mal 70 mm. Lösen Sie dieses Rechteck mit dem Befehl Trimmen > Objekte trimmen > Komplett zerlegen in einzelne Linien auf.
Wählen Sie nun den Befehl Gestalten > Objekte bewegen / kopieren > Mehrfachkopie, Objektteilung. Dieser Befehl ermöglicht es Ihnen, beliebige Objekte in unterschiedlicher Weise auf der Kontur eines Objektes zu kopieren. In dem Beispiel sollen sieben horizontale Abschnitte erzeugt werden. Ihr Abstand ist gleichbleibend. Das bedeutet, dass das gewünschte Objekt, die obere horizontale Linie, auf der vertikalen Strecke siebenmal kopiert wird. Identifizieren Sie die obere Linie und fangen Sie als Bezugspunkt den linken Startpunkt der oberen horizontalen Linie (Fangmodus "Eck-/Endpunkt"). Identifizieren Sie jetzt als Bezugsobjekt die vertikale Linie des Rechtecks. Wählen Sie in dem Dialogfeld den Eintrag "linear" und geben Sie sieben Abschnitte ein. Nun kann das Dialogfeld mit dem Taster "OK" verlassen werden. Auf dem Arbeitsblatt sollten jetzt sieben horizontale Felder entstanden sein (Bild 1).
Bild 1
Das angewandte Verfahren führt dazu, dass über den angegebenen Bereich acht Kopien des Originalobjektes erzeugt werden. Dies bedeutet aber auch, dass an dem angegebenen Start- und Endpunkt des Bezugsobjektes Kopien abgelegt werden. Dort liegen allerdings bereits Linien (die Ober- und Unterkante des Rechtecks). Um hier im weiteren nicht ständig vom Programm "gefragt" zu werden, welche der (identischen) Linien Sie für eine Operation benutzen wollen, löschen Sie oben und unten jeweils eine der beiden doppelten Linien. Verwenden Sie zum Löschen den Befehl Gestalten > Objekte löschen oder drücken Sie die Taste ENTF. Identifizieren Sie die obere horizontale Linie und bestätigen die Frage vom Programm nach der gewünschten Linie mit dem Taster "OK". Verfahren Sie genauso mit der unteren Linie.
Um die vertikalen Linien auf der rechten Seite zu erzeugen, verwenden Sie den Befehl Gestalten > Objekte bewegen / kopieren > Mehrfachkopie, Streckenteilung. Identifizieren Sie dazu die rechte vertikale Linie und bestimmen Sie den oberen Eckpunkt A der Linie (Fangmodus "Eck-/Endpunkt") als Bezugspunkt. Der Startpunkt der Abschnitte liegt ebenfalls auf dem Eckpunkt A und als Endpunkt wird der Mittelpunkt M (Fangmodus "Mittelpunkt") der oberen horizontalen Linie gewählt. Es sollen fünf lineare Abschnitte entstehen (also sechs Linien), wobei die linke vertikale Linie nach der Kopie wieder in doppelter Ausführung vorliegt. Löschen Sie auch hier die doppelt vorhandene Linie (Bild 2).
Bild 2
Um die Linien der Zahlenspalten in der obersten Zeile bis auf 2 mm zu verkürzen, legen Sie sich eine Hilfskonstruktionsendloslinie an, deren Schnittpunkt mit den einzelnen Linien später als Trimmpunkt dienen soll. Wählen Sie den Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele, numerisch und geben Sie als Abstand 2 mm ein. Identifizieren Sie die zweite horizontale Linie von oben und legen Sie die Hilfskonstruktionsendloslinie oberhalb an (Bild 3).
Bild 3
Mit dem Befehl Trimmen > Objekt trimmen > Länge / Radius bis Objekt können Sie nun die vier mittleren vertikalen Linien im rechten Teil der Tabelle bis zu der Hilfskonstruktionsendloslinie trimmen. Identifizieren Sie dazu jede Linie jeweils im oberen Bereich und klicken Sie danach die Hilfskonstruktionsendloslinie an, bis zu der das Objekt getrimmt werden soll (Bild 4).
Bild 4
Die Grundstruktur der Tabelle ist damit erstellt. Legen Sie jetzt ein erstes Textfeld in der linken oberen Zeile an. Editieren Sie den Text mit dem Befehl Beschriften > Text > Standard. Geben Sie als Text Linienarten ein. Der Text sollte linksbündig in einer 5 mm hohen Schrift (im Beispiel die TrueType-Schrift "Arial") angelegt werden. Verlassen Sie den Dialog mit dem Taster "OK" und positionieren Sie den Text mit dem gewünschten Abstand zum linken Rand. Um den Text nun vertikal auszurichten, wählen Sie den Befehl Gestalten > Objekte ausrichten > Zentriert, Rahmen vertikal. Identifizieren Sie den Text und geben Sie als Rahmen den oberen linken und unteren rechten Eckpunkt des umgebenden Feldes ein (Fangmodi "Eck-/Endpunkt" und "Schnittpunkt"). Siehe Bild 5.
Bild 5
Dieser Text dient als Mustervorlage. Er wird in alle weiteren Textblöcke passend vervielfältigt, da er bereits fertig formatiert vorliegt. Mit dem Befehl Gestalten > Objekte bewegen / kopieren > Mehrfachkopie, Strecke können Sie den Text nun in alle Felder unter dem bereits belegten Feld kopieren. Identifizieren Sie dazu den vorhandenen Text und wählen den oberen linken Eckpunkt des Feldes mit dem Texteintrag als Bezugspunkt. Der Startpunkt liegt diesmal auf dem oberen linken Eckpunkt des Feldes (A) und der Endpunkt auf dem unteren Eckpunkt des gleichen Feldes (B). In dem Dialogfeld wählen Sie sechs lineare Abschnitte und bestätigen die Eingabe mit dem Taster "OK" (Bild 6).
Bild 6
Mit dem Befehl Beschriften > Text > Standard geben Sie den Text Linienbreiten/Liniengruppen ein. Stellen Sie in dem Dialogfeld die Textausrichtung auf "Zentriert", die Textgröße auf 4 mm und den Textstil auf "Kursiv Fett". Positionieren Sie den Text in dem dafür vorgesehenen Tabellenfeld und richten Sie ihn mit dem Befehl Gestalten > Objekte ausrichten > Zentriert, Rahmen beides im Rahmen aus. Nutzen Sie als rechten unteren Eckpunkt des Rahmens den Schnittpunkt der vorher angelegten Hilfskonstruktionsgeraden mit der vertikalen rechten Linie (Bild 7).
Bild 7
Auf die gleiche Weise legen Sie mittenzentriert den Text 0, in das erste Zahlenfeld oben links mit der Höhe von 5 mm in Standardschrift. Richten Sie ihn auf die bekannte Weise an den Feldgrenzen aus. Dieses Textelement wird nun von Ihnen in alle weitere Zahlenfelder kopiert. Wählen Sie dazu den Befehl Gestalten > Objekte bewegen / kopieren > Mehrfachkopie, Feld und identifizieren Sie das Textobjekt. Der Bezugspunkt liegt oben links im Eckpunkt des Tabellenfeldes (A). Dieser Punkt ist zugleich Eckpunkt eins. Eckpunkt zwei liegt auf dem oberen linken Eckpunkt des untersten Zahlentabellenfeldes (B) und Eckpunkt drei auf dem oberen linken Eckpunkt des untersten rechten Tabellenfeldes (C). In dem ersten Dialogfeld geben Sie für die vertikalen linearen Abschnitte 5 ein (sechs Kopien) und in dem zweiten Dialogfeld für die horizontalen Abschnitte 4 (fünf Kopien). Siehe Bild 8.
Bild 8
Nun liegen alle Textobjekte ausgerichtet vor. Sie können die Texte mit dem Befehl Gestalten > Editieren > Text / Attribute nach der Vorlage eingeben. Dazu ist es erforderlich, jeden Text, dessen Inhalt verändert werden soll, zu identifizieren (siehe Bild 9).
Bild 9
Geben Sie dem Text Linienarten nun noch einen anderen Schriftstil. Mit dem Befehl Gestalten > Objektmerkmale > Ändern können Sie den Text fett und kursiv darstellen. Klicken Sie nach dem Identifizieren des Textobjektes in dem Dialogfeld den Taster "Speziell..." an und ändern Sie den Schriftstil in der Liste von "Standard" auf "Fett Kursiv". Zum Schluss soll der Tabelle durch unterschiedliche Linienbreiten und einige Hervorhebungen noch ein besseres Aussehen verliehen werden. Wählen Sie den Stift "0,5 mm\Volllinie breit" und zeichnen Sie den äußeren Rahmen nach (Fangmodus "Eck-/Endpunkt"). Wechseln Sie auf den Stift "0,25 mm\Volllinie schmal" zurück und legen Sie mit dem Befehl Zeichnen > Linie > Äquidistante eine dünne Linie um das zuletzt gezeichnete Rechteck. Die Linie soll im Abstand von 0,7 mm zu dem Rechteck liegen. Identifizieren Sie dazu das Rechteck und klicken Sie einen Bezugspunkt außerhalb der Fläche an. Die Ecken sollten nicht gerundet werden (Bild 10).
Bild 10
Die Trennlinie in der Mitte der Tabelle kann mit dem Befehl Gestalten > Objektmerkmale > Ändern mit den Merkmalen des Stiftes "0,5 mm\Volllinie breit" versehen werden. Dazu wird in dem Dialogfeld der entsprechende Eintrag aus der Liste gewählt und das Markierungsfeld "Fixieren" gesetzt.
Um die Liniengruppen 0,5 mm und 0,7 mm optisch hervorzuheben, soll ein Grauraster hinterlegt werden. Wählen Sie den Stift "0,5 mm\Volllinie breit" und zeichnen Sie um den Bereich, der später mit Grauraster hinterlegt erscheinen soll, ein Rechteck. Verwenden Sie dazu die Fangfunktion. Mit dem Befehl Gestalten > Objektmerkmale > Ändern setzen Sie den Füllmodus des gezeichneten Rechtecks auf "Füllung & Kontur" und klicken auf das Feld für "Füllfarbe", um das gewünschte Grauraster (oder eine beliebige Farbe) anzuwählen (Bild 11).
Bild 11
Da das Rechteck zuletzt gezeichnet worden ist und nun die Füllung alle hinter ihm liegenden Objekte verdeckt, muss jetzt noch die Reihenfolge der Objekte verändert werden. Mit dem Befehl Gestalten > Reihenfolge > Nach hinten können Sie das Rechteck in den Hintergrund legen (Bild 12).
Bild 12
ExportZwischenablageUm diese Grafik nun in anderen Programmen einzusetzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der übliche Weg dürfte das Kopieren über die Zwischenablage sein. Dazu wählen Sie den Befehl Bearbeiten > Kopieren. Die Grafik kann jetzt aus allen Programmen, die mit der Zwischenablage zusammenarbeiten und vektorielle Grafiken verarbeiten können, importiert werden.
EMFMit dem Befehl Datei > Objekte exportieren > Erweitertes Metafile können Sie beliebige Objekte in eine Erweiterte Metafile-Datei schreiben. Hierzu werden die aktiven Ausgabemerkmale benutzt. Die meisten vektoriell arbeitenden 32bit-Programme unter Windows können dieses Format lesen.
Möchten Sie vorhandene EMF-Dateien in Malz++Kassner CAD6 einlesen, verwenden Sie den Befehl Datei > Importieren > Erweitertes Metafile.
Falls Sie die Wahl zwischen EMF oder WMF haben, sollten Sie immer EMF-Dateien vorziehen. Diese nutzen 32Bit-Koordinaten, komplexe Flächenbeschreibungen mit Bézier-Kurven, geschachtelte Konturen und weitere spezielle Strukturen, die zu hochauflösenden, geräteunabhängigen Daten führen.
WMFMit dem Befehl Datei > Objekte exportieren > Windows Metafile können Sie beliebige Objekte in eine Windows Metafile-Datei schreiben. Hierzu werden die aktiven Ausgabemerkmale benutzt. Die meisten vektoriell arbeitenden 16bit-Programme unter Windows können dieses Format lesen.
Möchten Sie vorhandene WMF-Dateien in Malz++Kassner CAD6 einlesen, verwenden Sie den Befehl Datei > Importieren > Windows Metafile.
RastergrafikEine weitere Exportmöglichkeit bieten Rastergrafiken. Mit dem Befehl Daei > Objekte exportieren > Rastergrafik können Sie jede Grafik in eine Rastergrafik schreiben und in Programme einbinden, die Rastergrafiken lesen können.
Möchten Sie vorhandene Rastergrafik-Dateien in Malz++Kassner CAD6 einlesen, verwenden Sie den Befehl Datei > Importieren > Rastergrafik.
EinstellungenNeben den Standardobjekten gibt es auch die Möglichkeit, Hilfskonstruktionen, Markierungen und Raster mit auszugeben. Dies kann zum Beispiel bei technischen Dokumentationen sehr hilfreich sein. Viele der in diesem Tutorial eingesetzten Grafiken wurden mit Malz++Kassner CAD6 erstellt und die Ausgabe exportiert. Die Einstellung der Ausgabeparameter erfolgt für den Export in einem Dialogfeld, welches man mit dem Befehl Verwalten > Zeichnungs-Einstellungen > Ausgabe erhält. Diese Parameter können auch separat noch einmal mit dem Taster "Optionen" in dem Dialogfeld Datei > Drucken > Zeichnung eingestellt werden.
Für den Export einzelner Elemente der aktuellen Zeichnung in eine Malz++Kassner CAD6-Datei verwenden Sie den Befehl Datei > Objekte exportieren > Malz++Kassner CAD6 (*.MKD).
Sollte Ihr Programm, in das Malz++Kassner CAD6-Grafiken importiert werden sollen, nicht in der Lage sein, TrueType-Schriften zu verwalten oder mit der Darstellung der TrueType-Schriften Probleme haben, so sollten Sie in den Ausgabeparametern das Markierungsfeld "TrueType immer als Fläche" setzen. Diese Einstellung sorgt dafür, dass alle Zeichensätze vor dem Export (egal, ob über Zwischenablage, WMF oder Druckerausgabe) in Flächen umgewandelt werden.
Dieses Verfahren kann auch dann hilfreich sein, wenn die TrueType-Schriften beim Ausdruck aus Malz++Kassner CAD6 von Ihrem Drucker nicht korrekt wiedergegeben werden.
|
CAD6studio Release 2025.0 - Copyright 2025 Malz++Kassner® GmbH