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Parallelkontur (Äquidistante) (Menü Zeichnen) |
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Mit diesem Befehl wird eine Parallelkontur (Äquidistante) zu einem angegebenen Objekt erzeugt. Eine Parallelkontur ist eine Kontur, die in allen Punkten den gleichen Abstand (Offset) zum Bezugobjekt hat. Im einfachsten Fall ist dies eine Parallele zu einer Linie oder ein zu einem zweiten Kreis konzentrischer Kreis.
Nach der Auswahl des Befehls erscheint ein Dialog, in dem der gewünschte Abstand im voraus angegeben wird.
Der Abstand muss in einem vernünftigen Bereich liegen. Hat ein Kreis z.B. einen Radius von 10 mm, kann innerhalb des Kreises keine Parallelkontur mit einem Abstand von über 10 mm erzeugt werden. In den Parametern zu diesem Befehl kann eingestellt werden, ob das Ergebnis automatisch vereinfacht werden soll, und wenn ja, mit welchen Toleranzen (siehe Fläche / Kurve vereinfachen).
Als Bezugsobjekt kann jedes Objekt identifiziert werden, das nur aus "normalen" Elementen besteht. Dies sind Linien, Kreise und Kreisteile, Ellipsen und Ellipsenbögen, sowie alle daraus zusammengesetzten Objekte. Die Objekte werden immer als Ganzes behandelt. Nicht identifiziert werden können z.B. Texte, Bemaßungen oder Instanzen.
Das identifizierte Objekt wird im weiteren »Bezugsobjekt« genannt.
Nach der Identifikation des Bezugsobjektes wird ein Punkt eingegeben, der angibt, auf welcher Seite des Bezugsobjektes die Parallelkontur erzeugt werden soll (siehe Grafik).
Abhängig von den Parametern werden die Ecken der erzeugten Parallelkontur gerundet oder nicht (siehe Grafik).
Aufgrund der Definition (gleicher Abstand in allen Punkten) der Parallelkontur müssten eigentlich alle Ecken gerundet werden. In vielen Fällen ist dies aber nicht erwünscht. Deshalb kann dieser Vorgang unterbunden werden. Es gibt außerdem Situationen, in denen nur eine der beiden Möglichkeiten (»Runden« oder »Nicht Runden«) funktioniert. Dies ist häufig der Fall, wenn es spitze Übergänge zwischen Linien und Kreisbögen gibt.
Die Parallelkontur wird intern in verschiedenen Formen abgelegt, je nachdem, von welchem Typ das Bezugsobjekt war. Bei einer Linie wird wieder eine Linie erzeugt, bei einem Kreis wieder ein Kreis. Bei allen anderen Objekttypen wird entweder eine Kurve erzeugt (falls das Bezugsobjekt eine "offene" Kontur hat) oder eine Fläche (falls das Bezugsobjekt eine "geschlossene" Kontur hat).
Das erzeugte Objekt wird der zur Zeit aktiven Ebene zugeordnet. Es enthält außerdem einen Verweis auf den zur Zeit aktiven Stift.
Wird eine Parallelkontur zu einer Fläche erzeugt, die Bézier-Kurven enthält, so kann es zu (teilweise extremen) Ungenauigkeiten kommen. Die Bézier-Kurve wird während der Berechnung der Parallelkontur lediglich als Linienzug mit drei Linien (Verbindungslinien Startpunkt - Angelpunkt 1 - Angelpunkt 2 - Endpunkt) behandelt. Ist die Bézier-Kurve relativ kurz und flach, wird diese Vereinfachung sich in der Regel nicht auswirken.
Der Befehl Parallelkontur (Äquidistante) arbeitet nicht direkt mit Schriften, weder mit Malz++Kassner CAD6-eigenen noch mit TrueType-Schriften. Um einer Parallelkontur zu Texten erzeugen zu können, müssen diese zuvor mit dem Befehl Text > Auflösen in Kurven oder Flächen aufgelöst werden. Zu diesen kann dann eine Parallelkontur erzeugt werden (siehe Grafik).
Bei den in TrueType-Schriften vorkommenden Bézier-Kurven ist das oben geschilderte Problem der Ungenauigkeit im Fall von kleineren Abständen zu vernachlässigen, da gerade in qualitativ hochwertigen TrueType-Schriften die Bézier-Kurven relativ kurz und flach sind. In jedem Fall sollte aber mit gerundeten Ecken gearbeitet werden, um das Ergebnis "glatter" aussehen zu lassen.
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