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Der Exzenter (Tutorial) |
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Dieses Kapitel nutzt einige Funktionen, die nur in CAD6studio und/oder CAD6industrie verfügbar sind!
InhaltDiese Zeichnung eines Exzenters soll den zweckmäßigen Einsatz der Hilfskonstruktion verdeutlichen. Es werden verschiedene Konstruktionsverfahren vorgestellt und umfangreiche Bemaßungen mit unterschiedlichen Parametern vorgenommen. Sie lernen, beliebige Flächen zu generieren und zu schraffieren. Objekte aus anderen Zeichnungen werden hinzugeladen. Um Teile des Hintergrundes auszublenden, setzen Sie Radierer als Zeichenhilfsmittel ein.
EinstellungenTutorial.mkd
VoraussetzungenDie Beschreibung bei der Wahl eines Befehls und die Arbeitsweise bei der Abarbeitung des Befehls ist kürzer gehalten als in den vorangegangenen Beispielen. Eine Eingabe von konkreten Werten erfolgt im allgemeinen über die Taste F8 oder durch Anklicken des Statusfensters. Die gewünschten Werte werden in einem Dialog angegeben.
Sie sollten sich bereits mit den Fangfunktionen und Techniken zur Identifikation von Objekten vertraut gemacht haben.
Das BlattformatDer Exzenter soll auf einem DIN A3 Blatt quer im Maßstab 1:2 gezeichnet werden. Wählen Sie dazu den Befehl Verwalten > Seiten > Editieren an und klicken Sie das Format "DIN A3" in der Liste der angebotenen Blattformate an. Betätigen Sie danach das Sinnbild für Querformat und schließen Sie das Dialogfeld mit dem Taster "OK".
Bestimmen Sie den Maßstab mit dem Befehl Verwalten > Koordinatensysteme > Editieren. Klicken Sie auf die Taste "Ansicht" und in dem erscheinenden Feld auf "Verkleinerungsmaßstab 1:2". Verlassen Sie den Dialog mit dem Taster "OK".
Da es sich bei dem Exzenter um ein Teil mit zwei Ansichten handelt, die eine gemeinsame Hilfskonstruktion verwenden, kann es zweckmäßig sein, zu Zeichnungsbeginn eine sogenannte Passermarke anzulegen, um Hilfskonstruktion und Objekte immer wieder in Bezug setzen zu können. Passermarken werden zum Beispiel im drucktechnischen Bereich eingesetzt, um zwei Filme anhand eines Linienkreuzes "passgenau" übereinander legen zu können. Im Beispiel befinden sich auf einem dieser beiden Filme die Objekte und auf dem anderen Film die Hilfskonstruktion. Die beiden Filme sollen "passgenau" übereinander liegen. Wenn Objekte im Verlauf der Zeichnung verschoben werden, ist es erforderlich, die Hilfskonstruktion um exakt den gleichen Wert zu verschieben. Dabei helfen Passermarken. Ein guter Platz für eine solche Passermarke kann der Ursprung des Koordinatensystems sein. Normalerweise ist der Ursprung auf Ihrem Blatt unten links.
Wählen Sie den Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Kreis > Mitte - Punkt auf Kreis, drücken die Taste F8 und geben die Koordinaten 0 und 0 ein. Diese Eingabe legt den Mittelpunkt eines Hilfskonstruktionskreises auf den Ursprung. Erneutes Drücken der Taste F8 (EINGABE) und Eingabe der Zahl 2 im Dialog legt den Radius des Hilfskonstruktionskreises mit 2 mm fest. Wählen Sie nun den Befehl Konstruieren > Markierung > Einzeln drücken erneut auf F8 und geben wiederum 0 und 0 ein. Damit haben Sie eine Markierung auf den Mittelpunkt des Hilfskonstruktionskreises gesetzt.
Sollten Sie jetzt die Zeichnung beliebig auf dem Blatt verschieben, so können Sie die Hilfskonstruktion mit dem Befehl Gestalten > Objekte bewegen > Strecke ebenfalls an die entsprechende Stelle verschieben, indem Sie den Mittelpunkt des Hilfskonstruktionskreises mit der Fangfunktion "Mittelpunkt" greifen und mit der Fangfunktion "Markierung" auf der Markierung wieder absetzen.
AusrichtungAusgangspunkt der Zeichnung soll die Ansicht, also der linke Teil der Zeichnung sein. Um eine horizontale Ausrichtung zu gewährleisten, legen Sie in der Mitte des Blattes eine horizontale Hilfskonstruktionsendloslinie an, indem Sie nach der Auswahl des Befehls Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Horizontal die Taste F8 (EINGABE) drücken und im Feld y den Term (_so+_su)/2 eingeben. Diese Angabe bewirkt, dass das Programm sich die y-Koordinate für die horizontale Hilfskonstruktionsgerade aus der Koordinate der Blattoberkante und der Koordinate der Blattunterkante berechnet. Sollte der Ursprung des Koordinatensystems auf der unteren Blattkante liegen, dies entspricht der Defaulteinstellung nach dem Laden der Datei MKCAD6.mkd, so genügt auch _so/2. Mit dieser Eingabe wird die horizontale Hilfskonstruktionsendloslinie auf die halbe Seitenhöhe gelegt.
Die AnsichtLegen Sie zusätzlich ungefähr im linken Drittel mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Vertikal eine vertikale Hilfskonstruktionsgerade fest. Der so entstandene Schnittpunkt ist das vorläufige Zentrum der Ansicht. Die endgültige Ausrichtung aller Objekte erfolgt erst zum Schluss (Bild 1).
Wählen Sie den Stift "0,5 mm\Volllinie breit" und zeichnen Sie mit dem Befehl Zeichnen > Kreis > Mitte - Punkt auf Kreis einen Kreis mit dem Mittelpunkt auf dem Schnittpunkt der beiden Hilfskonstruktionsgeraden. Schalten Sie dazu die Fangfunktion "Hilfskonstruktion" mit der Taste UMSCHALT kurzzeitig ein. Nachdem Sie den Mittelpunkt festgelegt haben, geben Sie im Dialog (Taste F8) den Radius 190 mm ein.
Wählen Sie den Befehl Zeichnen > Kreis > Konzentrisch und identifizieren Sie den bereits gezeichneten Kreis. Geben Sie für den neuen Kreis einen Radius von 180 mm ein. Ihre Zeichnung sollte jetzt ähnlich wie auf dem folgenden Bild aussehen:
Bild 1
Das LagerAls nächstes wird der Mittelpunkt des Exzenterlagers bestimmt. Er befindet sich 90 mm unterhalb des Schnittpunktes der Hilfskonstruktionsgeraden. Wählen Sie den Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele, numerisch, geben Sie als Abstand 90 mm ein und identifizieren als Bezugslinie die bereits vorhandene horizontale Hilfskonstruktionsendloslinie. Legen Sie die Parallele unterhalb der Bezugslinie an. Der neue Schnittpunkt (Z) dieser Linie mit der vertikalen Hilfskonstruktionsendloslinie ist das Zentrum des Lagers (Bild 2).
Bild 2
Zeichnen Sie mit diesem neuen Schnittpunkt als Mittelpunkt und mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Kreis > Mitte - Punkt auf Kreis einen Hilfskonstruktionskreis mit dem Radius 52 mm. Konzentrisch dazu werden mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Kreis > Konzentrisch zwei weitere Kreise mit den Radien 78 mm und 90 mm angelegt (Bild 2).
Die beiden Kreise können mit einer Befehlsausführung gezeichnet werden, indem Sie nicht nach Eingabe des ersten Radius den Befehl beenden, sondern nochmals die Taste F8 (EINGABE) betätigen, den zweiten Radius eingeben und erst jetzt die Eingabe beenden (rechter Maustastenklick; falls der Workflow-Manager aktiv ist und erscheint, darin Befehl beenden wählen).
Die PassfedernutMit den folgenden Hilfskonstruktionsendloslinien wird die Lage der Passfedernut bestimmt. Zeichnen Sie dazu mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele, numerisch im Abstand von 16 mm jeweils eine parallele Hilfskonstruktionsendloslinie links und rechts von der vertikalen Hilfskonstruktionsendloslinie. Dies kann ebenfalls in einem Befehlsschritt ausgeführt werden, indem Sie erst die Vertikale identifizieren, dann einmal links davon mit der linken Maustaste klicken, gleich darauf rechts davon mit der linken Maustaste klicken und erst jetzt den Befehl beenden (rechter Maustastenklick; falls der Workflow-Manager aktiv ist und erscheint, darin Befehl beenden wählen).
Um nun die Tiefe der Nut zu bestimmen, wird durch den unteren Quadranten des inneren Hilfskonstruktionskreises des Lagers eine horizontale Hilfskonstruktionsendloslinie gelegt. Dazu wählen Sie den Fangmodus "Quadrant" und fangen mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Horizontal bei gedrückter Taste UMSCHALT (um den Fangmodus zu aktivieren) den unteren Quadranten. Der Abstand der Passfedernut zu dieser Linie beträgt 110,4 mm. Mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele, numerisch wird der Abstand im Dialogfeld genau festgelegt und die Hilfskonstruktionsendloslinie gezeichnet.
Die Kontur des Lagers ergibt sich jetzt aus den Schnittpunkten in der Hilfskonstruktion. Schalten Sie den Fangmodus "Hilfskonstruktion" ein und zeichnen Sie mit dem Befehl Zeichnen > Linie > Linienzug / Kurve die Passfedernut des Lagers nach, indem Sie die sich ergebenden Schnittpunkte (A, B, C, D in Bild 3) als Eckpunkte des Linienzuges verwenden. Beenden Sie den Befehl, nachdem Sie den vierten Eckpunkt gesetzt haben.
Sollten Sie versehentlich einen Punkt falsch gesetzt haben, dann lässt sich dieser vor Beendigung des Befehls mit der Taste ESC wieder entfernen.
Bild 3
Vervollständigen Sie das Lager, indem Sie den noch fehlenden Kreisbogen mit dem Befehl Zeichnen > Kreisbogen > Auf Kreis erstellen. Identifizieren Sie den Hilfskonstruktionskreis, auf dem der Kreisbogen gezeichnet werden soll, und wählen Sie als Start- und Endwinkel jeweils ein Ende des Linienzuges. Sie können hier entweder den Fangmodus "Hilfskonstruktion", "Eck-/Endpunkt" oder beide aktiviert haben.
Sollte der Kreisbogen in der falschen Richtung aufgezogen werden, so können Sie die Bogenrichtung auch während der Befehlsausführung mit den Tastern auf der Leiste wechseln. Haben Sie den Kreisbogen bereits falsch herum abgeschlossen, so korrigiert der Befehl Trimmen > Objekt wandeln in > Invertieren den Irrtum.
Als nächstes können Sie mit dem Befehl Zeichnen > Kreis > Auf Kreis auf dem mittleren konzentrischen Hilfskonstruktionskreis einen Kreis erstellen (Bild 4).
Bild 4
Die AussparungenNun fehlen noch die beiden Aussparungen des Exzenters. Es braucht nur eine der beiden gezeichnet zu werden, da die andere durch Spiegeln mit aktivierter Duplikatfunktion an der Symmetrieachse erzeugt werden kann. Der Umriss jeder Aussparung besteht aus den fünf Kreisteilen 3 mal 1, 2 und 4 sowie einer Linie 3 (Bild 5). Von den Kreisteilen 2 und 4 sowie der Linie 3 ist nur die Lage der Hilfskonstruktion, auf der sie liegen, bekannt. Die Anfangs- und Endpunkte sind dagegen nicht bekannt.
Bild 5
Die drei Kreisbögen 1 haben einen bekannten Radius, jedoch ist der Mittelpunkt unbekannt. Ihre Lage muss sich deshalb aus einer weiteren Information ergeben. Diese Zusatzbedingung liegt darin, dass jeder der drei kleinen Kreisteile tangential an zwei weiteren Objekten endet.
Zuerst ist es jedoch notwendig, die fehlende Hilfskonstruktion zu zeichnen. Hilfskonstruktionskreis 1 ist bereits vorhanden. Mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Kreis > Konzentrisch wird mit dem Radius 140 mm der Hilfskonstruktionskreis zwei für das Kreisstück zwei gezeichnet. Außerdem zeichnen Sie mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele numerisch die Parallele zur Vertikalen im Abstand von 30 mm. Auf ihr wird später die Linie (3) der Aussparung liegen.
Beginnen Sie nun die Kreisteile 1 mit dem Befehl Zeichnen > Kreisbogen > Radius - Objekt - Objekt zu konstruieren. In dem Dialogfeld geben Sie den Radius 20 mm ein. Jetzt identifizieren Sie die beiden Hilfskonstruktionselemente, an denen das gewünschte Kreisbogenstück tangential anliegen soll. Für den oberen Kreisbogen sind dies die zuletzt gezeichnete Hilfskonstruktionsparallele und der Hilfskonstruktionskreis zwei. Das Programm bietet Ihnen nun der Reihe nach alle mit den vorgegebenen Parametern möglichen Konstruktionsvarianten an. Betätigen Sie in dem erscheinenden Dialogfeld solange den Taster "Nächster", bis die gewünschte Kreisbogenvariante erscheint und betätigen Sie dann den Taster "OK". Wiederholen Sie dies Verfahren mit den anderen beiden Kreisbögen 1 (Bild 6).
Bild 6
Da die Tangentialpunkte nun festliegen, können die Elemente zwei, drei und vier auf der existierenden Hilfskonstruktion konstruiert werden. Wählen Sie Zeichnen > Linie > Punkt - Punkt und zeichnen Sie das fehlende Linienstück, indem Sie Anfangs- und Endpunkt mit dem Fangmodus "Eck-/Endpunkt" fangen.
Mit dem Befehl Zeichnen > Kreisbogen > Auf Kreis werden die beiden fehlenden Kreisbögen angefügt. Identifizieren Sie dazu das zugehörige Hilfskonstruktionselement und fangen Sie Anfangs- und Endpunkte ebenfalls mit dem Fangmodus "Eck-/Endpunkt" (Bild 7).
Bild 7
Der Umriss der rechten Aussparung ist damit komplettiert. Wählen Sie nun den Befehl Gestalten > Objekte spiegeln > An Gerade. Um die Aussparung in einem Arbeitsgang an der Vertikalen mit Duplikat zu spiegeln, halten Sie die Taste STRG gedrückt und identifizieren Sie der Reihe nach alle an der Aussparung beteiligten Objekte. Die Taste STRG ermöglicht es Ihnen, mehr als ein Objekt für den gewählten Befehl zu identifizieren. Lassen Sie die Taste los, nachdem Sie die Identifikation der beteiligten Objekte abgeschlossen haben. Jetzt ist es erforderlich, die Spiegelachse zu bestimmen. Vorher drücken Sie nochmals die Taste STRG, um die Duplikatfunktion zu aktivieren und halten diese gedrückt. Sie erkennen das aktive Duplikat an dem kleinen "+" Zeichen am Fadenkreuz. Identifizieren Sie die vertikale Hilfskonstruktionsgerade durch die Kreismittelpunkte als Bezugslinie für das Spiegeln. Die Aussparung liegt nun spiegelsymmetrisch zum Ausgangsobjekt vor (Bild 8).
Bild 8
Bis auf die Mittellinien, Schnittverlaufskennzeichnungen und Bemaßungen ist die Ansicht damit abgeschlossen. Bevor diese Objekte der Zeichnung hinzugefügt werden, soll erst die Schnittzeichnung erstellt werden.
Die SchnittansichtUm die Schnittansicht möglichst einfach zu erstellen, werden die wesentlichen Konturen des Exzenters mit Hilfe der Hilfskonstruktion in die Seitenansicht projiziert. Dazu legen Sie in der Zeichnung mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Horizontal und dem Fangmodus "Quadrant" horizontale Hilfskonstruktionsendloslinien an die oberen und unteren Quadranten der drei äußeren konzentrischen Ringe und der zwei inneren Lagerkreise an. Insgesamt ergeben sich dadurch neun horizontale Hilfskonstruktionsendloslinien, da der innere Lagerkreis bereits eine Hilfskonstruktionsendloslinie im unteren Quadranten besitzt, die nicht noch einmal angelegt werden muss (Bild 9).
Bild 9
Im Abstand von 360 mm von der Mittelsenkrechten der Ansicht legen Sie nun mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele, numerisch eine Hilfskonstruktionsparallele nach rechts an. Sie dient als Mittelsenkrechte der Schnittzeichnung. Sollte es erforderlich sein, die Ansicht zu verschieben, um Platz zu schaffen, so sei hier an den Tip vom Anfang des Kapitels zum Bewegen von Objekten und zugehöriger Hilfskonstruktion mit Hilfe von Passermarken erinnert.
Das Blatt sollte jetzt folgendermaßen aussehen:
Bild 10
Da die Schnittansicht komplett spiegelsymmetrisch ist, reicht es aus, nur eine Hälfte zu zeichnen und alle Objekte zum Schluss mit aktivierter Duplikatfunktion (Taste STRG) an der Mittelsenkrechten zu spiegeln. Dieses Verfahren haben Sie bereits bei den Aussparungen in der Ansicht kennengelernt. Legen Sie zunächst mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele, numerisch rechts von der Spiegelachse Parallelen mit den Abständen 23 mm, 33 mm und 55 mm (jeweils von der Achse) an. Der Befehl wird hierfür am einfachsten mit den Tasten UMSCHALT+ESC (N) neu gestartet, um andere Abstände eingeben zu können.
Nun sind bereits alle Schnittpunkte vorhanden, um die komplette Schnittansicht zu erstellen. Im abschließenden Konstruktionsvorgang werden die Rundungen für das Lager erstellt. Sie haben bereits bekannte Bedingungen vorliegen. Die beiden Rundungen haben einen Radius von 12 mm und liegen tangential an zwei Hilfskonstruktionsgeraden. Wählen Sie den Befehl Zeichnen > Kreisbogen > Radius - Objekt - Objekt, geben Sie den Radius 12 mm in dem Dialogfeld ein und identifizieren Sie die tangentialen Hilfskonstruktionsgeraden. Wählen Sie die gewünschte Variante aus.
Bild 11
Nun werden die übrigen Schnittpunkte mit dem Befehl Zeichnen > Linie > Linienzug / Kurve verbunden. Die Schnittpunkte werden mit dem Fangmodus "Hilfskonstruktion" gefangen (Bild 12).
Bild 12
Wählen Sie den Befehl Gestalten > Objekte spiegeln > An Gerade und ziehen Sie bei gedrückter Taste UMSCHALT ein Rechteck über allen Teilen der Schnittansicht auf. Die Taste kann jetzt wieder losgelassen werden. Alle Teile innerhalb des aufgezogenen Rechtecks sind damit für die folgende Operation identifiziert worden. Drücken Sie nun die Taste STRG, um das Duplikat einzuschalten und wählen Sie die linke der vier vertikalen Hilfskonstruktionsgeraden als Bezugslinie (Spiegelachse).
Um den Umriss zu komplettieren, ziehen Sie noch mit der Fangfunktion die fünf horizontalen Linien in die Schnittzeichnung ein. Die Linien können mit dem Befehl Zeichnen > Linie > Punkt - Punkt gezeichnet werden. Um die Schnittpunkte auf der gespiegelten Seite zu fangen, muss auf jeden Fall sowohl der Fangmodus "Schnittpunkte" als auch "Hilfskonstruktion" aktiv sein, da sich hier horizontale Hilfskonstruktionsendloslinien mit vertikalen Objekten schneiden (Bild 13).
Bild 13
Flächen & SchraffurenFür den nächsten Arbeitsschritt ist die Hilfskonstruktion nicht mehr erforderlich. Schalten Sie diese am besten mit dem Taster auf der Leiste oder in dem Dialogfeld Konstruieren > Hilfskonstruktion anzeigen ab.
In der Schnittansicht sollen nun drei Flächen schraffiert werden. Dazu ist es erforderlich, aus den Objekten, die einen zu schraffierenden Bereich begrenzen, vorübergehend eine Fläche zu generieren. Um eine Fläche zu generieren, müssen alle Elemente, die die Fläche begrenzen, identifiziert werden. Achten Sie zuerst darauf, dass der Taster für den Bereichsmodus auf "hineinragend" eingestellt ist. Wechseln Sie auf Stift 1 und wählen Sie den Befehl Zeichnen > Schraffieren > Generierte Fläche und ziehen Sie bei gedrückter Taste UMSCHALT ein Rechteck über der zu erstellenden Fläche auf. Die zukünftige Fläche muss komplett innerhalb des Rechtecks liegen, sonst kann es vorkommen, dass nicht alle beteiligten Linienstücke identifiziert werden. Legen Sie den Bezugspunkt in die zu generierende Fläche hinein.
Verfahren Sie in gleicher Weise mit den anderen beiden Flächen (Bild 14).
Bild 14
ErgänzungenNun legen Sie die Symmetriegeraden an. Schalten Sie dazu kurzzeitig die Hilfskonstruktion ein, wählen den Stift "0,25 mm\Strichpunktlinie schmal" und zeichnen mit dem Befehl Zeichnen > Linie > Auf Gerade in der Schnittansicht die Symmetrielinie auf der Hilfskonstruktion ein. Die Linie sollte etwas über den Rand des Exzenters hinausragen.
In der Ansicht werden die Mittellinien mit dem Befehl Zeichnen > Linie > Mittenkreuz durch Fangen des Mittelpunktes des äußeren Kreises gezeichnet. Die horizontale Mittellinie des Lagers in der Ansicht wird ebenfalls mit dem Befehl Zeichnen > Line > Auf Gerade ergänzt. Die Hilfskonstruktion kann nun endgültig abgeschaltet werden (Bild 15).
Bild 15
Die Bemaßung der SchnittansichtZum Abschluss erfolgt die Bemaßung des Exzenters. Wählen Sie zunächst den Stift "0,25 mm\Volllinie schmal". Die Schnittdarstellung ist mit Ausnahme des Radius mit dem Befehl Beschriften > Bemaßen > Strecke, Punkte zu bemaßen. Für die Maße außerhalb des Objektes können die Parameter wie voreingestellt beibehalten werden. Um Start- und Endpunkte der Strecken zu ermitteln, aktivieren Sie den Fangmodus "Eck-/Endpunkt". Für die Maße innerhalb des Körpers starten Sie den Befehl mit den Tasten UMSCHALT+ESC neu und deaktivieren das Markierungsfeld "Maßzahl zentrieren". Dies ermöglicht Ihnen, die Maßzahl links von der Mittelsenkrechten zu positionieren. Für die Bemaßung von 66 mm Breite deaktivieren Sie zusätzlich noch die beiden Markierungsfelder für die Maßhilfslinien und fangen dann die unteren Ecken der oberen schraffierten Fläche. Da keine Maßhilfslinien existieren, können Sie nun die Maßzahl so weit wie gewünscht nach unten bewegen.
Wählen Sie als nächstes den Befehl Beschriften > Bemaßen > Radius, Objekt, identifizieren Sie den Radius und legen Sie die Bemaßung in die Schraffur (Bild 16).
Bild 16
Der RadiererUm nun den Bereich für die Bemaßung in der Schraffur auszusparen, nutzen Sie die Funktion des Radierers. Jedes Objekt, das gezeichnet wird, hat eine definierte Lage zu Objekten, die vorher und nachher gezeichnet worden sind. Man kann sich die Objekte wie Spielkarten vorstellen, die, wenn sie auf den Kartenstapel gelegt werden, unter ihnen liegende Karten ganz oder teilweise überdecken.
Mit dem Befehl Zeichnen > Polygon > Freiform / Fläche legen Sie eine Fläche über die Bemaßung, die nachher den Hintergrund "ausradiert" und nur Objekte erscheinen lässt, die über dieser liegen, die also später gezeichnet sind. Wählen Sie dann den Befehl Gestalten > Objektmerkmale > Ändern, identifizieren Sie die gerade erzeugte Fläche und ändern Sie deren Füllmodus in "Radierer" (der vierte der fünf Füllmodi).
Um nun Objekte nachträglich in ihrer Lage zu anderen Objekten zu verändern, können sie hervorgeholt oder zurückgesetzt werden. Dies ist auch hier erforderlich, da der Radierer - um die Ausmaße ermitteln zu können - als letztes Objekt gezeichnet worden ist. Wählen Sie den Befehl Gestalten > Reihenfolge > Nach vorn und klicken mitten auf die radierende Fläche, unter dem sich die Bemaßung nun befindet. (Eine andere Möglichkeit besteht darin, mit dem Befehl Gestalten > Reihenfolge > Nach hinten erst die radierende Fläche zurückzusetzen und danach die Schraffur mit dem gleichen Befehl nach hinten zu setzen. Bedenken Sie, dass die Fläche an ihrem Rand identifiziert werden muss). Jetzt sollte die radierende Fläche die Schraffur überdecken und die Bemaßung gut sichtbar oben liegen (Bild 17).
Bild 17
Ergänzen Sie nun die vertikalen Bemaßungen um das "Ø" Zeichen, indem Sie den Befehl Gestalten > Editieren > Text / Attribute wählen, jede Maßzahl nacheinander identifizieren und im Feld für den Vortext das "Ø" Zeichen editieren. Dieses Sonderzeichen ist durch Anklicken des entsprechenden Tasters zu erhalten. Damit ist die Schnittansicht komplett.
Die Bemaßung der AnsichtNun folgt die Bemaßung der Ansicht. Zunächst bemaßen Sie die 20 mm Radien in der Aussparung links. Wählen Sie den Befehl Beschriften > Bemaßen > Radius, Objekt und deaktivieren Sie in dem Parameter-Dialogfeld (über UMSCH+ESC zu erreichen) das Markierungsfeld "Maßzahl zentrieren". Dies ermöglicht es Ihnen, die Maßzahl an passender Stelle auf der Maßlinie zu positionieren. Identifizieren Sie nun jeweils einen Radius, wählen die Maßlinienrichtung zwischen dem Mittelpunkt und dem Radius an und legen den Endpunkt der Linie in das Zentrum, indem Sie mit dem Fangmodus "Mittelpunkt" den Kreisrand anklicken. Jetzt ziehen Sie die Maßzahl an die gewünschte Position.
Ebenso verfahren Sie auch mit den beiden anderen Radien (90 mm und 140 mm) der Aussparung. Auch bei der Bemaßung des inneren Lagerdurchmessers wird in dem Parameter-Dialogfeld das Markierungsfeld "Maßzahl zentrieren" abgeschaltet. Dies ist erforderlich, da für jede Bemaßungsvariante ein eigener Parametersatz abgelegt wird. Wählen Sie für den Innendurchmesser den Befehl Beschriften > Bemaßen > Durchmesser, Objekt, so wird das "Ø" Zeichen automatisch in den Vortext gesetzt (Bild 18).
Bild 18
Nun folgen noch die Streckenbemaßungen. Da für keine der Bemaßungen ein einzelnes Objekt vorliegt, muss sie in allen Fällen mit dem Befehl Beschriften > Bemaßen > Strecke, Punkte erfolgen. Für die 32 mm und 60 mm Bemaßung werden die Eckpunkte, an denen die Maßhilfslinien beginnen, gefangen. Auch hier muss die Maßzahl wieder von Hand zu positionieren sein. Vergessen Sie nicht, die abgeschalteten Maßhilfslinien wieder zu aktivieren. Um die 32 mm zu bemaßen, klicken Sie in den Bemaßungsparametern das Markierungsfeld "Toleranzen" an, um dann in dem später erscheinenden Toleranzfeld als obere Toleranz P9 einzugeben.
Um die Passfedernut in der Zeichnung mit 110,4 mm zu bemaßen, wird zweckmäßigerweise oben der Schnittpunkt von der Nut mit der Mittelsenkrechten gefangen und unten der Quadrantenpunkt des Kreises (oder der Schnittpunkt von Kreis und Mittelsenkrechte).
Als letztes wird der Abstand vom Mittelpunkt zum Zentrum des Exzenters (90 mm) bemaßt. Um die Strichpunktlinien der Symmetrielinien nicht zu überdecken, dürfen die beiden Maßhilfslinien erst an den Enden der beiden Strichpunktlinien beginnen. Hier ist es jetzt erforderlich, die Maßlinie vertikal auszurichten. Aktivieren Sie zu diesem Zweck das Markierungsfeld "Maßlinien ausrichten" und "Maßzahl zentrieren" in dem Dialogfeld für die Bemaßung und fangen Sie die beiden Eckpunkte der Strichpunktlinien mit dem Modus "Eck-/Endpunkt". Nun können Sie die Ausrichtung der Maßlinie festlegen. Drücken Sie die Taste F8 und geben Sie als gewünschten Winkel 90° ein. Jetzt müssen Sie die Maßlinie nur noch in gewohnter Weise positionieren (Bild 19).
Bild 19
Zeichnungsrahmen und SchriftfeldNun soll noch ein Standardzeichnungsvordruck zur Zeichnung hinzugefügt werden. Vorher selektieren Sie alle in der Zeichnung vorhandenen Objekte mit dem Befehl Extra > Permanente Auswahl > Setzen und Drücken der Taste F10. Dies ermöglicht es Ihnen, nachdem Sie den Vordruck hinzugefügt haben, alle selektierten Objekte ohne die hinzugeladenen Objekte zu bewegen.
Öffnen Sie nun die Bibliothek, die die Vordrucke enthält (001_Schriftfelder_DIN_6771.mkl), mit dem Befehl Bibliothek > Bibliotheken verwalten. Dann setzen Sie mit dem Befehl Bibliothek > Block > Einsetzen zuerst den Block A3 Quer aus dem Ordner Rahmen ein, und platzieren Sie anschließend den Block Typ 4 aus dem Ordner Schriftfelder in die rechte, untere Ecke des Zeichnungsrahmens.
Vor dem nächsten Schritt sollten Sie sich vergewissern, eine eingangs erwähnte Passermarke angelegt zu haben, da sonst die Ausrichtung der Hilfskonstruktion nach der Zentrierung erheblich erschwert wird. Zentrieren Sie alle selektierten Objekte mit dem Befehl Gestalten > Objekte ausrichten > Zentriert, Rahmen beides in dem freien Zeichenbereich. Um alle selektierten Objekte zu identifizieren (also ohne die hinzugeladenen Objekte), drücken Sie die F12 Taste und wählen Sie als Rahmen, in dem zentriert werden soll, die innere Ecke oben links des Zeichnungsrahmens und die obere, rechte Ecke des Schriftfeldes. Alle selektierten Objekte können nun mit dem Befehl Extra > Permanente Auswahl > Löschen und Drücken der Taste F10 deselektiert werden.
Zum Abschluss können Sie mit dem Befehl Beschriften > Text > Standard das Schriftfeld mit den notwendigen Bezeichnungen versehen. Speichern Sie Ihre Grafik mit dem Befehl Datei > Zeichnung speichern unter ab.
Alternative KonstruktionsmethodenDie Konstruktion der Passfedernut und der Aussparungen kann auch über Standardobjekte geschehen, die im Anschluss daran getrimmt werden. Versuchen Sie, den Exzenter ohne das Tutorial noch einmal zu zeichnen. Verwenden Sie eigene Ideen zur Konstruktion von Objekten und informieren Sie sich bei Fragen im elektronischen Referenzhandbuch.
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