Postprozessor-Kette, Dateiinjektion, Job und Schattenmodus (CAM)

www.CAD6.de

Postprozessor-Kette

Mit einer Postprozessor-Kette können nacheinander verschiedene Postprozessoren ausgeführt werden, um die gewählten Objekte zu exportieren. Im Dialog Export mit Postprozessor kann eine Postprozessor-Kette ausgeführt und editiert werden.

 

Die einfachste Anwendung ist neben der Ausgabe der eigentlichen NC-Datei (zum Beispiel mit dem Postprozessor "Universal DIN-ISO") die Erzeugung eines Datenblatts (Postprozessor "Datenblatt erzeugen"). Dieses Datenblatt kann zum Beispiel allgemeine Informationen zum Export enthalten, wie zum Beispiel Name der aktuellen Zeichnung, Exportdatum, verwendete Werkzeuge, Vorschubstrecke und die Anzahl Einstech-/Ausziehprozesse. Gestartet wird die Ausführung der Postprozessor-Kette im Dialog Export mit Postprozessor durch Betätigen des entsprechenden Tasters.

 

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Maschine zum Fräsen/Bohren von großen Holzelementen oder zum Schneiden von großen Planen. Zusätzlich zu dieser Maschine gibt es einen Laserprojektor, der die Konturen auf die Arbeitsfläche projiziert, damit sofort erkennbar ist, ob das auszuführende NC-Programm korrekt ist. Das Programm für die eigentliche Maschine wird zum Beispiel mit dem Postprozessor "Universal DIN-ISO" erzeugt, während die Datei für den Laserprojektor vom Postprozessor "Minimal HP-GL" erzeugt wird. Mit Hilfe einer Postprozessor-Kette können beide NC-Dateien komfortabel zusammen in einem Prozess erzeugt werden.

 

Interessant können in diesem Zusammenhang auch die Postprozessor-Kette-Variablen sein. Diese werden jeweils vor der Ausführung einer Postprozessor-Kette initialisiert und bleiben während der gesamten Ausführung einer Postprozessor-Kette - also über mehrere Exportvorgänge hinweg - unverändert. Diese Variablen können verwendet werden, um Werte, die von einem Postprozessor ermittelt wurden, in einem in der Kette folgenden Postprozessor weiterzuverwenden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Variablen für Steuertexte.

 

Im Standardverzeichnis für Zeichnungen finden Sie im Ordner "CAM" die Zeichnung Leiterplatten-Fertigung.mkd mit einem Beispiel für die Fertigung von Leiterplatten (PCB - Printed Circuit Board). Im Standardverzeichnis für CAM-Projekte finden Sie das dazugehörige CAM-Projekt Leiterplatten-Fertigung.cpd.

 

 

Dateiinjektion

Mit einer Dateiinjektion kann eine von einem Postprozessor aus der Kette bereits erzeugte Datei an einer beliebigen Stelle in das NC-Programm eines in der Kette nachfolgenden Postprozessors eingefügt werden. Dazu wird z.B. im Steuertext für Programmstart oder jedem anderen Steuertext folgende Zeichenfolge eingefügt:

 

\\\~*UsedTools.nc1*

 

UsedTools.nc1 steht dabei für den Dateinamen der einzufügenden Datei. Wenn Sie, wie hier, einen Dateinamen ohne Pfad angeben, wird automatisch der Pfad der festen Exportdatei verwendet. Dieser Pfad wird in der Regel von allen Postprozessor in der Kette verwendet. Mit dem Postprozessor "Benutzte Werkzeuge" können Sie beispielsweise eine Liste der benutzten Werkzeuge erzeugen. Um diese Liste in der Datei UsedTools.nc1 zu speichern (also unabhängig vom jeweils aktuellen Namen der Exportdatei), müssen Sie dem Postprozessor einen Job (siehe unten) zuweisen, der eine entsprechenden extra Dateinamen definiert.

 

Sie können mehrere Dateiinjektionen pro Zeile vornehmen. Die Einfügung erfolgt daher ohne zusätzliche Zeilenumbrüche. Bei Bedarf können Sie die Zeichenfolge die Dateiinjektion in einer separaten Zeile platzieren.

 

 

Job

Jedem Postprozessor in der Postprozessor-Kette kann ein Job zugewiesen werden. Mit einem solchen Job kann man zum Beispiel erreichen, dass bei der Erzeugung der Exportdatei durch einen Postprozessor ein extra Dateiname verwendet wird.

 

Ein Job kann aber auch einen Werkzeugfilter definieren, der bewirkt, dass für den dazugehörigen Postprozessor nur gelistete Werkzeuge verwendet werden.

 

Um eine Kommandozeile auszuführen, können Sie die entsprechende Option im Dialog "Job zuweisen / editieren" aktivieren. Hier kann man zum Beispiel die von der Postprozessor-Kette erzeugten Exportdateien zu einem Zip-Archiv hinzufügen oder in einen bestimmten Netzwerkpfad kopieren.

 

Schließlich ist es auch möglich, mehrere exportierte Dateien zu einer zu kombinieren und mit einer neuen Endung zu versehen.

 

 

Schattenmodus

Der Schattenmodus kann in den Postprozessor-Einstellungen aktiviert werden. Der Schattenmodus bewirkt, dass eine Datei gelöscht wird, nachdem der Export abgeschlossen ist. Der Schattenmodus kann genutzt werden, um Postprozessor-Kette-Variablen lediglich Werte zuzuweisen oder um einem funktionslosen Postprozessor einen Job zuzuweisen. Mit einem solchen Job können Sie Beispiel am Ende der Ausführung einer Postprozessor-Kette eine Batch-Datei aufrufen, die aus allen zuvor ausgegebenen Exportdateien ein Zip-Archiv erzeugt und dieses dann in einen bestimmten Netzwerkpfad kopiert.

 

CAD6industrie CAM Release 2024.2 - Copyright 2024 Malz++Kassner® GmbH