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Dimetrische und isometrische Darstellung (Tutorial) |
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InhaltDieses Kapitel stellt den prinzipiellen Umgang mit isometrischen und dimetrischen Darstellungen vor. Sie lernen die grundsätzlichen Arbeitsweisen kennen, um 3D-Ansichten zeichnerisch zu gestalten. Dies geschieht am Beispiel des Einheitswürfels. Es wird hier nur auf dimetrische Projektion eingegangen, da sich die isometrische Projektion in der Handhabung nicht unterscheidet.
EinstellungenTutorial.mkd
Um neben der Standardansicht auch die drei zusätzlichen Ansichten zur Verfügung zu haben, aktivieren Sie mit dem Befehl Verwalten > Zeichnungseinstellungen > Bildschirm in dem Dialogfeld das vorletzte Sinnbild in der oberen Reihe. Sie erhalten damit auf der rechten Seite weitere drei Fenster, die die zusätzlichen Ansichten aufnehmen können. Bestätigen Sie das Dialogfeld mit dem Taster "OK".
GrundlagenDimetrische und isometrische Projektionen stellen Objekte zeichnerisch dreidimensional dar. Malz++Kassner CAD6 ermöglicht es Ihnen, jede der drei Ansichten in der Draufsicht zu betrachten. So können Sie die jeweiligen Seitenansichten genauso zeichnen, wie bei der zweidimensionalen Darstellung in den Übungsbeispielen zuvor. Für die Zeichnungsvorgänge müssen jedoch Kreise, die in der dimetrischen und isometrischen Perspektive als Ellipsen dargestellt werden, mit den Befehlen Zeichnen > Ellipse > Rechtwinklig etc. gezeichnet werden. Analog dazu können Quadrate weiterhin als Quadrate dargestellt werden, sie müssen jedoch mit dem Befehl Zeichnen > Polygon > Parallelogramm gezeichnet werden. Der Grund für diese Einschränkung liegt darin, dass programmintern auch die jeweilige Ansicht nur als Zeichenunterstützung zur Verfügung gestellt wird. Sie zeichnen in der dimetrischen Ansicht und müssen die Befehle benutzen, die das gewünschte Objekt in dieser Ansicht korrekt darstellen können.
Der EinheitswürfelKoordinatensystemeJedes der so aktivierten Fenster benötigt ein anderes Koordinatensystem. Aus diesem Grund müssen Sie nun weitere Koordinatensysteme anlegen. Dies geschieht mit dem Befehl Verwalten > Koordinatensysteme / Maßstäbe > Editieren. Klicken Sie mit rechter Maustaste auf einen Eintrag und wählen Sie "Neu...", um ein neues Koordinatensystem einzurichten. Geben Sie dem ersten Koordinatensystem den Namen Dimetrisch 1, linke Ansicht. Erstellen Sie weitere zwei Systeme mit den Namen Dimetrisch 1, rechte Ansicht und Dimetrisch 1, Draufsicht. Nun müssen Sie jedem Koordinatensystem noch die zugehörige Ansicht zuordnen. Klicken Sie mit rechter Maustaste auf den jeweiligen Namen, wählen Sie "Editieren..." und wählen Sie im Bereich "Ansicht" des Dialogs die zugehörige dimetrische Darstellung. Die Namen der Koordinatensysteme stimmen mit den entsprechenden Darstellungen überein.
Bild 1
Nachdem Sie alle drei neuen Koordinatensysteme erstellt haben, wählen Sie das Koordinatensystem 1, "Zeichnung & Bemaßung" an und verlassen den Dialog. Um die kleinen Fenster mit den erstellten Koordinatensystemen zu versehen, klicken Sie auf die jeweilige linke obere Ecke des Fensters. Dort wird die Fensternummer angezeigt. Die Darstellung der Skala deutet an, welches Fenster gerade aktiv ist. Nachdem Sie ein kleines Fenster aktiviert haben, können Sie ihm ein neues Koordinatensystem zuweisen, indem Sie mit dem Befehl Verwalten > Koordinatensysteme / Maßstäbe > Editieren in dem Dialogfeld das gewünschte Koordinatensystem für das aktive Fenster einstellen. Aktivieren Sie für die Fenster 2 bis 4 die dimetrischen Ansichten.
FensterDie Arbeit mit Fenstern gestaltet sich relativ einfach. Sie können grundsätzlich wählen, in welchem Fenster Sie gerade zeichnen möchten. Der Arbeitsbereich, in dem Sie zeichnen, muss dafür nicht aktiv sein. Ihr Zeichenfenster erkennen Sie an dem kompletten Fadenkreuz, während in den anderen die übertragene, aktuelle Fadenkreuzposition durch ein kleines Kreuz angezeigt wird. Da die Größe der Fenster 2 bis 4 auch bei hohen Bildschirmauflösungen nicht viel Arbeitsplatz zur Verfügung stellt, können Sie den Inhalt des großen Hauptfensters jederzeit mit dem Inhalt der anderen drei Fenster vertauschen, indem Sie bei gedrückter Taste UMSCHALT die Nummer des auszutauschenden Fensters drücken. Also: UMSCHALT+3 tauscht das Hauptfenster mit dem mittleren kleinen Fenster aus. Das Hauptfenster selbst trägt die Nummer 1. So können Sie die gewünschte Ansicht immer im Hauptfenster bearbeiten (Bild 2).
Bild 2
Es empfiehlt sich, die dimetrischen Fenster immer wieder an den ursprünglichen Platz zurückzutauschen. Dies gewährleistet einen besseren Überblick über die Ansichten. Es kann sonst (besonders bei der Arbeit in der isometrischen Darstellung) leicht vorkommen, dass rechte und linke Ansicht verwechselt werden. Wenn Sie also die dimetrisch linke Ansicht im Hauptfenster liegen haben und diese mit der dimetrisch rechten Ansicht austauschen möchten, legen Sie die linke Ansicht zuerst wieder mit UMSCHALT+2 in Fenster 2 zurück (das oberste der 3 kleinen Fenster) und tauschen erst jetzt das Hauptfenster mit UMSCHALT+3 gegen die rechte Ansicht aus.
RasterUm den Einheitswürfel einfacher anzulegen, schalten Sie für alle drei dimetrischen Darstellungen das Positionsraster mit einem Rastermaß von 5 mm und das Anzeigeraster mit einem Rastermaß von 10 mm ein. Dies geschieht am einfachsten über die Leiste. Aktivieren Sie die Raster durch Betätigen der Taster mit der linken Maustaste und legen Sie die Werte des Rasters durch Anklicken der Taster mit der rechten Maustaste in dem erscheinenden Dialogfeld fest.
Die ZeichnungLegen Sie zunächst die dimetrisch linke Ansicht in das Hauptfenster. (Sie können dies überprüfen, indem Sie den Rahmen des Fensters aktivieren und dann den Befehl Verwalten > Koordinatensysteme / Maßstäbe > Editieren wählen. Das aktuelle Koordinatensystem wird nun hinterlegt angezeigt.)
Beginnen Sie mit dem Stift "0,5 mm\Volllinie breit" ein Quadrat der Kantenlänge 100 mm (das entspricht 10 Rastereinheiten) auf dem Raster zu zeichnen. Wählen Sie dazu den Befehl Zeichnen > Polygon > Parallelogramm. Um für das Raster in den anderen Ansichten einen gemeinsamen Ursprung zu haben, legen Sie den Nullpunkt auf die rechte obere Ecke des Quadrats. Dies geschieht mit dem Befehl Verwalten > Koordinatensysteme / Maßstäbe > Ursprung setzen. Kennzeichnen Sie diesen Punkt mit einer Markierung, um die Übersicht zu erhöhen. Diese können Sie mit dem Befehl Konstruieren > Markierung > Einzeln setzen (Bild 3).
Bild 3
Legen Sie nun die dimetrisch linke Ansicht in Fenster 2 zurück und wechseln Sie mit der dimetrisch rechten Ansicht in das Hauptfenster (Bild 4).
Bild 4
Dies ist die rechte Seite des Würfels. Eine der horizontalen Kanten ist bereits vorgegeben. Zeichnen Sie ein weiteres Quadrat mit dem Befehl Zeichnen > Polygon > Parallelogramm, wobei Sie mit den ersten beiden Punkten auf der bereits vorgegebenen vertikalen Linie an der Nullpunktmarkierung beginnen und das Quadrat dann nach rechts um 100 mm (10 Anzeigerasterpunkte) aufziehen (Bild 5).
Bild 5
Beobachten Sie, was in dem Fenster mit der Standarddarstellung geschieht. Hier wird ein Parallelogramm gezeichnet, welches perspektivisch eine Würfelfläche beschreibt.
Legen Sie nun die rechte Ansicht wieder in das Fenster 3 zurück und die Draufsicht aus Fenster 4 in das Hauptfenster. Auch hier zeichnen Sie wieder ein Quadrat auf dem Raster mit der Kantenlänge 100mm. Beginnen Sie wiederum an dem markierten Nullpunkt und verwenden Sie die senkrechte Linie als Ausgangslinie. Jetzt können Sie bereits einen kompletten Einheitswürfel in der Standarddarstellung erkennen (Bild 6).
Bild 6
Sie können die Draufsicht im Hauptfenster gleich weiterbenutzen. Wählen Sie den Befehl Zeichnen > Ellipse > Vektor - Vektor. Klicken Sie, um den Mittelpunkt der Ellipse festzulegen, auf den Mittelpunkt des zuletzt gezeichneten Quadrats (1). Die beiden weiteren Punkte auf dem Rand der Ellipse legen Sie jeweils auf die Mitte der horizontalen (2) bzw. der vertikalen (3) Linie des Quadrats. In der Draufsicht ist so ein Kreis entstanden (Bild 7).
Bild 7
Wechseln Sie auf den Stift "0,25 mm\Strichpunktlinie schmal" und zeichnen Sie mit dem Befehl Zeichnen > Linie > Punkt - Punkt die horizontale und vertikale Symmetrielinie 5 mm über den Rand des Quadrats hinaus (Das ist ein Positionsrasterpunkt oder ein halber Anzeigerasterpunkt über den Rand). Verbinden Sie zusätzlich noch die Ecken mit einer Diagonalen. Ihr Arbeitsblatt sollte jetzt wie in Bild 8 aussehen:
Bild 8
Sie können nun die Anzeigefenster der Reihe nach noch einmal wechseln und in die linke und rechte dimetrische Ansicht mit dem gleichen Verfahren ebenfalls den Kreis und die Symmetrielinien zeichnen. Die fertige Darstellung sieht dann, je nachdem, wo Sie Ihre Zeichnung begonnen haben, wie folgt aus:
Bild 9
Zum Abschluss zentrieren Sie Ihr Objekt noch mit Gestalten > Objekte ausrichten > Zentriert, Blatt beides und der F10-Taste, dann speichern Sie es mit dem Befehl Datei > Zeichnung speichern unter ab (Bild 10).
Bild 10
Die Gestaltung einer isometrischen Darstellung oder einer dimetrischen Darstellung vom Typ 2 (Blickrichtung auf die rechte Seite) verläuft im Prinzip genauso. Sie müssen in diesen Fällen nur die entsprechenden anderen Koordinatensysteme aktivieren.
Nutzen Sie, wenn es Ihre Bildschirmauflösung zulässt, auch in anderen Zeichnungen die Möglichkeiten, die sich bei mehreren Fenstern ergeben. Sie können zum Beispiel in zusätzlichen Fenstern unterschiedliche Zoombereiche einer einzigen Zeichnung legen und diese dann mit UMSCHALT+(Fenster Nummer) per Tastendruck aktivieren. Diese Fenster können auch unterschiedliche Bereiche Ihres Arbeitsblattes darstellen.
Möchten Sie die Einstellung mit mehreren Fenstern für isometrische Darstellungen oder andere Anwendungszwecke ablegen, so sollten Sie dies mit einer eigens dafür erstellten Vorlage tun. Dies geschieht über den Befehl Verwalten > Vorlage > Speichern als.
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