Bibliotheken (Einführung)

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Definition

Bibliothek:

Eine Bibliothek ist eine externe Datei (*.MKL), die unabhängig von der Zeichnung ist. Innerhalb ihrer hierarchischen Ordnerstruktur werden Blöcke organisiert.

 

Block:

Blöcke sind Sammlungen von Objekten, wie zum Beispiel Linien, Rechtecke, Kreise oder Texte. Blöcke, die innerhalb der hierarchischen Ordnerstruktur einer Bibliothek organisiert sind, werden externe Blöcke genannt.

 

Blöcke können auch in einer sogenannten Pseudo-Bibliothek mit Namen "*Interne Blöcke" gespeichert werden. Die Pseudo-Bibliothek "*Interne Blöcke" ist keine externe Datei, sondern sie befindet sich in der Zeichnung. Konsequenterweise werden die Blöcke der Pseudo-Bibliothek interne Blöcke genannt.

 

Instanz:

Ist ein zeichnerisches Element als Block gespeichert, kann dieses immer wieder und zeichnungsübergreifend eingesetzt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Objekte nicht erneut in die Zeichnungsdatei geschrieben werden müssen, sondern lediglich ein Verweis bestehend aus Blocknamen und Bibliotheksnamen. Dieser Verweis wird Blockinstanz genannt. Jede Instanz kann in ihren Anzeigeparametern wie z.B. Position, Skalierung, Rotation, usw. geändert werden. Beim Zeichnen eines Blocks benutzt das Programm den Block- und Bibliotheksnamen, die in der Instanz gespeichert sind, um die Blockdefinition in der Bibliothek zu lokalisieren.

 

Ein Block hat eine endliche Anzahl von Attributen, die frei wählbar sind und in der Darstellung nicht sichtbar sind. Sie bestehen aus einem Attributnamen, dem ein bestimmter Wert zugeordnet ist. Dieser Wert kann ein Text, eine Zahl oder eine URL sein. Jede Instanz besitzt auch einige implizite Attribute (Blockname, Bibliotheksname, Position etc.), die in jedem Fall verfügbar sind.

 

Eine Variable ist eine Zeichenfolge innerhalb eines beliebigen Textes. Sie beginnt und endet mit dem Zeichen ~ (Ansi 126). Zwischen diesen Begrenzern steht der Name der Variablen. Dieser Name korrespondiert in der Regel mit dem Namen eines Attributes eines Blockes oder eines impliziten Attributes eines Blockes oder Objektes.

 

Beispiel: Der Block "Widerstand" stellt graphisch das elektrotechnische Symbol eines Widerstandes dar. Innerhalb dieses Symbols befindet sich der Text "~Wert~ Ohm". Dem wird das Attribut "Wert" zugefügt. Bei jedem Einsetzen einer neuen Blockinstanz kann dieses Attribut editiert werden, so dass die Angabe des Wertes innerhalb des Symbols immer auf die aktuelle Eingabe abgestimmt werden kann.

 

Vererbung:

Die Blockinstanz kann seinen Objekten seine Merkmale vererben, vorausgesetzt diese sind nicht fixiert worden. Das Prinzip ist dasselbe, wie es in Kapitel Objekte verändern für die Ebenen beschrieben worden ist.

 

Warum Blöcke?

Die Notwendigkeit von Blöcken wird deutlich, wenn man nach einer Möglichkeit sucht, häufig verwendete zeichnerische Daten effizient zu organisieren. Um den Block zu zeichnen, benutzt das Programm die grafischen Daten aus der Blockdefinition und die Anzeigeparameter aus der Instanz. Da normalerweise eine Instanz wesentlich weniger Speicher benötigt als die eigentlichen Blockdaten, reduziert dieses Konzept den Speicherverbrauch.

 

Beim Erstellen eigener Bibliotheken sollten die Vor- und Nachteile der beiden Blockarten (interne/externe Blöcke) beachtet werden. Externe Bibliotheken können leicht von vielen Leuten in verschiedenen Zeichnungen genutzt werden. Wenn zum Beispiel alle Mitarbeiter in einer Firma dieselben Bibliotheken, die sich auf einem zentralen Server befinden, benutzen, dann hilft dies Zeichnungen zu standardisieren und es erleichtert auch das Aktualisieren von Zeichnungen. Denn wenn eine Bibliothek durch eine aktualisierte Version ersetzt wird (natürlich müssen die Blocknamen unverändert sein), dann wirkt sich dies durch einfaches Neuladen automatisch auf jede Zeichnung aus, die Instanzen von Blöcken der aktualisierten Bibliothek enthält.

 

Allgemein sollten externe Blöcke immer dann verwendet werden, wenn geplant wird, die Blöcke nicht nur im aktuellen Projekt zu verwenden, oder wenn auf die Blöcke auch von anderen zugegriffen werden soll. Auf der anderen Seite, wenn ein bestimmter Block nur in einer speziellen Zeichnung Sinn macht, dann sollte aus ihm ein interner Block gemacht werden.

 

Bibliotheksverwaltung

Um einen Block aus einer bestimmten Bibliothek zu verwenden, muss zunächst die Bibliothek in Malz++Kassner CAD geladen werden. Hierzu wird die Bibliotheksverwaltung mit dem Befehl Bibliothek > Bibliotheken verwalten aufgerufen.

 

Bibliotheksverwaltung

 

In diesem Dialog können Bibliotheken neu angelegt bzw. bereits bestehende geladen werden. Alle Änderungen innerhalb der Bibliotheksverwaltung werden vom Programm erst übernommen, wenn der Dialog mit "Fenster schließen" geschlossen wird.

 

Alle Einstellungen sind ausführlich im Handbuch beschrieben. Ist dieser Dialog geöffnet, kann mit Drücken der Taste "F1" speziell die Hilfe zu diesem Dialog geöffnet werden.

 

Block-Operationen

Block einsetzen

Der Befehl Bibliothek > Block > Einsetzen... öffnet einen Dialog, in dessen Liste der gewünschte Block ausgewählt werden kann. Die Liste ist in einer Ordnerstruktur aufgebaut, wie man es von Dateimanagern (z.B. Explorer) kennt. Jeder Block kann sowohl Inhalt einer externen als auch internen Bibliothek sein.

 

Block einsetzen

 

Alle Einstellungen sind ausführlich im Handbuch beschrieben. Ist dieser Dialog geöffnet, kann mit Drücken der Taste "F1" speziell die Hilfe zu diesem Dialog geöffnet werden.

 

Block erzeugen

Für das Erzeugen eines Blockes gibt es zwei Möglichkeiten:

 

Bibliothek > Block > Erzeugen (Einsetzpunkt)

In einem ersten Schritt werden alle Objekte und/oder Instanzen gewählt, aus denen der neue Block erzeugt werden soll. Danach wird der spätere Einsetzpunkt des Blockes mit der Maus eingegeben, indem an eine beliebige Stelle innerhalb der Zeichnung geklickt wird. Dieser Punkt sollte an eine markante Stelle des Blocks gesetzt werden, z.B. an den Endpunkt einer Linie oder den Eckpunkt eines Rechteckes.

 

Block erzeugen

 

Sind die oben genannten Eingaben abgeschlossen, erscheint der Dialog "Block erzeugen". Innerhalb der Baumstruktur der Bibliotheksverwaltung kann nun der Anwender einen beliebigen Ordner auswählen, der ihm sinnvoll erscheint. Als nächstes muss ein Blockname eingegeben werden. Dies geschieht, indem der Eintrag "Neuer Block" markiert und noch einmal angeklickt wird. Anschließend kann dann der Blockname eingegeben werden.

 

Bibliothek > Block > Erzeugen (Rahmen)

Mit diesem Befehl kann ein neuer Block erzeugt werden. Neben der Auswahl der Objekte und/oder Instanzen, die den Block bilden sollen, wird ein Bereich angegeben, der die Ausmaße des Blocks bestimmt. Der Bereich wird durch die Angabe zweier Eckpunkte eines gedachten Rechtecks definiert, welche mit der Maus oder der Tastatur eingegeben werden. Als Letztes wird der spätere Einsetzpunkt des Blockes mit der Maus eingegeben, indem an eine beliebige Stelle innerhalb der Zeichnung geklickt wird. Dieser Punkt sollte an eine markante Stelle des Blocks gesetzt werden, z.B. an den Endpunkt einer Linie oder den Eckpunkt eines Rechteckes.

 

Nach der oben beschriebenen Eingabe erscheint der Dialog "Block erzeugen", der bereits oben beschriebenen worden ist.

 

Alle Einstellungen sind ausführlich im Handbuch beschrieben. Ist dieser Dialog geöffnet, kann mit Drücken der Taste "F1" speziell die Hilfe zu diesem Dialog geöffnet werden.

 

Blöcke bearbeiten

Durch den Befehl Bibliothek > Block > Bearbeiten können sowohl Modifikationen innerhalb der Ordnerstruktur der Bibliotheksverwaltung vorgenommen werden, als auch Veränderungen bei den Merkmalen und Attributen einzelner Blöcke. Durch das Selektieren des gewünschten Block- oder Bibliotheksnamens und dem Anklicken der rechten Maustaste erscheint ein Popup-Menü, in dem der gewünschte Befehl angewählt werden kann.

 

Blöcke auflösen

Durch den Befehl Bibliothek > Block > Blockinstanzen auflösen und dem Identifizieren der gewünschten Blockinstanz wird der Block in seine Einzelobjekte aufgelöst. Es werden dabei alle Blockmerkmale und Attribute gelöscht.

 

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