Offsetbahn (manuelle Radiuskorrektur) (Menü CAM)

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Die Werkzeugbahnkorrektur wird durchgeführt, indem eine Äquidistante zu dem gegebenen Objekt berechnet wird. Eine Äquidistante ist eine Linie, die in allen Punkten den gleichen Abstand zum Bezugsobjekt hat. Im einfachsten Fall ist dies eine Parallele zu einer Linie oder ein zu einem zweiten Kreis konzentrischer Kreis.

 

1.Werkzeugdurchmesser eingeben

Nach der Auswahl des Befehls erscheint ein Dialog, in dem der gewünschte Werkzeugdurchmesser angegeben wird.

 

Wie erhalte ich Informationen zu diesem Dialog?

 

 

Die hier angegebenen Werte sind solange gültig, bis entweder ein anderer Befehl gewählt wird, oder der aktuelle Befehl mit Hilfe des Befehls Parameter ändern (+ESC) oder der Tastenkombination UMSCHALT+ESC neu gestartet wird.

 

Der Werkzeugdurchmesser muss in einem vernünftigen Bereich liegen. Hat ein Kreis z.B. einen Radius von 10 mm, kann innerhalb des Kreises keine Äquidistante mit einem Abstand von über 10 mm erzeugt werden.

 

2.Objekt identifizieren

Als Bezugsobjekt kann jedes Objekt identifiziert werden, das nur aus "normalen" Elementen besteht. Dies sind Linien, Kreise und Kreisteile, Ellipsen und Ellipsenbögen, sowie alle daraus zusammengesetzten Objekte. Die Objekte werden immer als Ganzes behandelt. Nicht identifiziert werden können z.B. Texte, Bemaßungen oder Instanzen.

Zur Identifikation wird mit der Maus auf das gewünschte Objekt geklickt. Ist die Auswahl nicht eindeutig, d.h. liegen mehrere mögliche Objekte dicht an der angeklickten Position, erscheint ein kleiner Dialog am unteren Bildschirmrand, mit dessen Hilfe das gewünschte Objekt ausgewählt werden kann.

 

Das identifizierte Objekt wird im weiteren "Bezugsobjekt" genannt.

 

3.Bezugspunkt eingeben

Nach der Identifikation des Bezugsobjektes wird ein Punkt eingegeben, der angibt, auf welcher Seite des Bezugsobjektes die Äquidistante erzeugt werden soll (siehe Grafik).

 

 

Abhängig von den Parametern werden die Ecken der erzeugten Parallelkontur gerundet oder nicht (siehe Grafik).

 

 

Die Äquidistante wird intern in verschiedenen Formen abgelegt, je nachdem, von welchem Typ das Bezugsobjekt war. Bei einer Linie wird wieder eine Linie erzeugt, bei einem Kreis wieder ein Kreis. Bei allen anderen Objekttypen wird entweder eine Kurve erzeugt (falls das Bezugsobjekt eine "offene" Kontur hat) oder eine Fläche (falls das Bezugsobjekt eine "geschlossene" Kontur hat).

 

Das erzeugte Objekt wird der zur Zeit aktiven Ebene zugeordnet. Es enthält außerdem einen Verweis auf den zur Zeit aktiven Stift.

 

Wird eine Äquidistante zu einer Fläche erzeugt, die Bézier-Kurven enthält, so kann es zu (teilweise extremen) Ungenauigkeiten kommen. Die Bézier-Kurve wird während der Berechnung der Äquidistanten lediglich als Linienzug mit drei Linien (Verbindungslinien Startpunkt - Angelpunkt 1 - Angelpunkt 2 - Endpunkt) behandelt. Ist die Bézier-Kurve relativ kurz und flach, wird diese Vereinfachung sich in der Regel nicht auswirken.

 

Der Befehl Werkzeugbahnkorrektur arbeitet nicht direkt mit Schriften. Um eine Äquidistante zu Texten erzeugen zu können, müssen diese zuvor mit dem Befehl Text > Auflösen in Kurven oder Flächen aufgelöst werden. Zu diesen kann dann eine Äquidistante erzeugt werden (siehe Grafik).

 

 

Bei den in TrueType-Schriften vorkommenden Bézier-Kurven ist das oben geschilderte Problem der Ungenauigkeit im Fall von kleineren Abständen zu vernachlässigen, da gerade in qualitativ hochwertigen TrueType-Schriften die Bézier-Kurven relativ kurz und flach sind. In jedem Fall sollte aber mit gerundeten Ecken gearbeitet werden, um das Ergebnis "glatter" aussehen zu lassen.

 

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