Beispiel 6: Bohren mit Bohrzyklen (CAM-Einführung)

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Beispielzeichnung: "CAM\Bohren mit Bohrzyklen"
Postprozessoren: "HEIDENHAIN DIN-ISO (Fräsen)", "HEIDENHAIN Klartext (Fräsen)", "SIEMENS DIN-ISO (Fräsen)" und "isel NCP"

 

 

Exportobjekte

Die zu exportierenden Objekte sind in der Zeichnung grün dargestellt. Die dazu gehörenden NC-Sätze (Zeilen) erscheinen ebenfalls in dieser Farbe.

 

 

Bei den Objekten auf dem Kreis mit dem Mittelpunkt (70|45) und dem Radius 30 handelt es sich jeweils um die Blockinstanz "Bohrzyklen\G200 Bohren" aus der Bibliothek "CAM-Universal". In der Objektreihenfolge liegt die erste Bohrzyklus auf Position (40|45), dieser wurde mit dem Befehl Block > Einsetzen erzeugt. Die weiteren sieben Bohrzyklen folgen im Uhrzeigersinn und wurden mit Hilfe des Befehls Gestalten > Objekte bewegen / kopieren > Mehrfachkopie, Rotation eingesetzt.

 

Auf Position (20|20) befindet sich die Blockinstanz "Dummy-Punkt" aus der Bibliothek "CAM-Universal". Dieser Dummy-Punkt liegt in der Objektreihenfolge hinter dem letzten Bohrzyklus.

 

 

Bohrzyklen mittels CAM-Blockinstanzen

Häufig wiederkehrende Vorgänge, die mehrere Bearbeitungsschritte umfassen, werden in Zyklen gespeichert. Viele Maschinensteuerungen unterstützen zum Beispiel Bohrzklen, Fräszyklen oder Drehzyklen.

 

In CAD6 werden Zyklen mit Hilfe von Blockinstanzen aus der mitgelieferten Bibliothek "CAM-Universal" realisiert. Der Einsetzpunkt der CAM-Blockinstanz bestimmt die Position in der X/Y-Ebene, an der ein Zyklus ausgeführt wird. Die Kommandos für den jeweiligen Zyklus entstammen den an die CAM-Blockinstanz angehängten Attributen, den sogenannten Zyklusattributen. Den Basisnamen dieses Zyklusattributs legen Sie in den Postprozessor-Einstellungen unter "Objekt-Steuerung" fest, für den Postprozessor "HEIDENHAIN DIN-ISO (Fräsen)" lautet dieser zum Beispiel "DIN-ISO". Bei der CAM-Blockinstanz "Bohrzyklen\G200 Bohren" wird daher der Inhalt der Zyklusattribute "DIN-ISO_1", "DIN-ISO_2" und "DIN-ISO_3" im Verlauf des Exports in die NC-Datei kopiert.

 

 

Der Zyklus G200 einer Heidenhain-Steuerung (z.B. TNC 426) bohrt mit der im Werkzeug 1 eingestellten Einstechgeschwindigkeit von 250 und der Zustelltiefe 5 auf die endgültige Z-Tiefe von -20 (weitere Informationen zu diesem Bohrzyklus sowie anderen Zyklen finden Sie im Heidenhain-Benutzerhandbuch). Die Zyklusdefinition (G200) befindet sich in Satz (Zeile) N40. Vor jedem Zyklusaufruf (M99) wird das Werkzeug auf die dazugehörige Position in der X/Y Ebene gefahren. Die Positionen, Reihenfolge und Anzahl der Zyklusaufrufe wird dabei durch die Einsetzpunkte, die Reihenfolge und die Anzahl der CAM-Blockinstanzen "Bohrzyklen\G200 Bohren" bestimmt. Als letztes wird der "Dummy-Punkt" (20|20) angefahren, dieser enthält ein leeres Attribut "DIN-ISO", das heißt, es werden keine weiteren NC-Kommandos ausgeführt.

 

Die Objekte, aus denen ein CAM-Block besteht, haben keinerlei Einfluss auf den NC-Code, sie dienen lediglich der Darstellung auf der Zeichenfläche. Auch eine Skalierung oder Drehung der CAM-Blockinstanz ist für den Export in die NC-Datei irrelevant, da dies keine Auswirkung auf den Einsetzpunkt hat. Bei Bedarf können Sie die mitgelieferte Bibliothek "CAM-Universal" kopieren, umbenennen und dann mit selbsterzeugten Blöcken/Zyklen erweitern. Wir helfen Ihnen gerne dabei, die für Ihre Anwendung passenden Zyklen zu erzeugen!

 

Die CAM-Blockinstanz "Bohrzyklen\G200 Bohren" enthält Zyklusattribute für alle in diesem Beispiel genannten Postprozessoren. Die Zeichnung ist bei jedem NC-Export exakt dieselbe. Die Information, welche Zyklusattribute jeweils zu verwenden sind, holt sich das Programm beim NC-Export aus dem Namen für Zyklusattribute, der jeweils in den Postprozessor-Einstellungen unter "Objekt-Steuerung" angegeben ist.

 

 

Das heißt, nachdem Sie jeweils den neuen Postprozessors im Dialog CAM > Postprozessor editieren geöffnet und immer dieselbe Objektmenge gewählt haben, erhalten Sie ohne weitere Änderungen die hier gezeigten NC-Programme. Am besten Sie probieren dies einmal selbst aus! Öffnen Sie dazu die oben genannte Zeichnung und den gewünschten Postprozessor. Starten Sie dann den Befehl CAM > Export mit Postprozessor und wählen Sie die Objekte (Taste F10).

 

Informationen über den Aufbau und Parameter von Bohrzyklen finden Sie im Handbuch Ihrer Maschinensteuerung. Sie können den hier gezeigten Bohrzyklus leicht Ihren Bedürfnissen anpassen, indem Sie den dazugehörigen Block in der Bibliothek "CAM-Universal" (oder in der von Ihnen erstellten Kopie) editieren.

 

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